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Motivation im Home-Office –
nicht immer leicht

Die Freude ist bei nicht wenigen groß: Endlich Home-Office! Nach geraumer Zeit stellen einige allerdings fest, es ist nicht immer leicht, die notwendige Motivation im Home-Office für die tägliche Arbeit aufzubringen. Irgendwas scheint zu fehlen und es ist viel mehr Eigenorganisation gefragt.

Seltsamerweise hemmt gerade die Freiheit allein zu Hause zu arbeiten manchmal die Schaffensfreude. Fast jeder muss sich von Zeit zu Zeit motivieren, um das tägliche Arbeitspensum zu erledigen. Das ist mit Kollegen nicht anders, fällt aber vielen leichter.

Motivation im Home-Office ist nicht immer leicht

Wenn Sie also das Gefühl haben, dass Ihnen gewissermaßen „die Decke auf den Kopf fällt“, sollten Sie sich überlegen, was Sie vermissen und wie Sie dem entgegenwirken können.

Vor allem fehlende persönliche Kontakte oder eintönige Arbeit wirken sich manchmal demotivierend aus. In dem Fall kann es helfen, dann daran zu denken, dass Kollegen im Büro die Arbeitsleistung durchaus auch mindern können:

  • übelgelaunte Kollegen oder Vorgesetzte
  • hierarchische Strukturen senken Produktivität
  • ständig laufendes Radio
  • unangenehme Gerüche – sei es von mitgebrachten Speisen oder Kollegen, die morgens schon im „Schweiße“ ihres Angesichts sportlich zur Arbeit eilen
  • fehlgeleitete E-Mails
  • Kollegen, die bei der Arbeit unterbrechen
  • Arbeiten, die man „schnell mal einschieben“ soll
  • Leerlauf

So hat auch die Arbeit außer Haus ihre Tücken und hinterlässt eine ähnliche Unzufriedenheit am Tagesende, die in der Frage mündet: Was habe ich heute eigentlich den ganzen Tag gemacht?

„Motivationshemmer“ beseitigen

Wenn Aufträge abgearbeitet sind, ist endlich Zeit Liegengebliebenes aufzuarbeiten. Meist sind diese Dinge allerdings „liegengeblieben“, weil man sie nicht gern macht.
Auch kreative Leistungen können nicht ständig abgerufen werden. Selbst Routinearbeiten benötigen manchmal Überwindung sie anzugehen.

Andererseits können Sie im Büro zu Hause viel besser auf persönliche Bedürfnisse bei der Arbeit Rücksicht nehmen. Die Unabhängigkeit von hierarchischen Strukturen ist nur ein positiver Aspekt für selbstständige Arbeit im Home-Office.

Allerdings sollten Sie so simple Dinge wie ein ergonomisch gut gestalteter Arbeitsplatz oder die Bürogestaltung an sich bei einem Leistungsabfall in Betracht ziehen. Dazu zählt auch ein gewisses Maß an Ordnung. Denn ein unaufgeräumter Schreibtisch kann zusätzlich Blockaden auslösen. Gedanken bleiben regelrecht an einzelnen Unterlagen hängen und hemmen den Energiefluss für die aktuelle Arbeit. Das schlechte Gewissen mit „eigentlich müsste ich mal wieder …“ lähmt den Gedankenfluss. Der „Stau“ auf dem Schreibtisch führt zu einem „Stau“ von Energie und Denkleistung.

Zudem ist es wichtig zu erkennen, wann Zeit für unnötige Tätigkeiten verwandt wird wie

  • im Internet surfen, chatten
  • alle fünf Minuten Mails abrufen
  • Online-Zeitungen lesen
  • telefonieren

Zwangsläufig geraten Sie so im Laufe des Tages in Zeitnot oder haben abends das Gefühl, unproduktiv gewesen zu sein bzw. sind letztendlich von sich selbst enttäuscht.

Wenn Sie also feststellen, dass Sie sich vermehrt in Ihrem Home-Office ablenken lassen, sollten Sie schnell Ursachenforschung betreiben. Fertigen Sie ein paar Tage Protokolle an, um Blockaden zu erkennen bzw. wann Sie sich leicht selbst ablenken. Anschließend können Sie dann bewusst dagegen steuern.

Motivation im Home-Office
Der Blick nach draußen – die Motivation sinkt.
©Bürodienste-in

Blockaden überwinden, erhöht die Motivation im Home-Office

Blockaden haben oft nicht nur eine Ursache. Nützlich ist hier eine Checkliste, die schon auf Erkenntnissen beruht, wodurch sich Arbeitsblockaden einstellen bzw. wie Ihrem „inneren Schweinehund“ entgegengewirkt können.

Ein Alarmsignal sind Nachlässigkeiten, die sich einzuschleichen drohen. Dazu gehören Dinge wie:

  • unangemessene Kleidung – so signalisiert die Jogginghose dem Gehirn „Freizeit“ bzw. der Pyjama „Schlafenszeit“
  • unregelmäßige Essenszeiten oder essen am PC
  • fehlende Pausen
  • chatten / surfen
  • mangelnde Bewegung
  • Tätigkeiten innerhalb der Wohnung im privaten Bereich
  • fehlende Ansprechpartner

Am eigenen Schreibtisch so erscheinen, wie Sie es auch am Arbeitsplatz mit Kollegen gewohnt sind. Ein unerwarteter Videoanruf zeigt zudem auch nicht nur Ihr Gesicht. Wer allein lebt, neigt noch eher dazu im Home-Office zu verwahrlosen. Darunter leidet nachweislich die Arbeitsleistung.

Den Arbeitstag strukturieren – einen persönlichen Rhythmus finden

Berufe im Home-Office waren bisher überwiegend im bei Architekten oder anderen eher kreativen Berufen zu finden. Inzwischen sind Tätigkeiten so unterschiedlich wie die Berufe von Selbstständigen im Bereich Bürodienstleistung. Die Spezialisierung erfordert wiederum sehr individuelle Arbeitsabläufe. Diese müssen Sie auf Ihre Persönlichkeit abstimmen.

Wenn Sie sich wirklich an Ihrer eigenen Arbeitsweise stören, können Sie nur etwas ändern, wenn Sie Ihre Arbeitsweise eine gewisse Zeit protokollieren. Nur so erfahren Sie, wann Zeit wirklich „sinnlos“ verstreicht. Manchmal kann es in Folge zweckmäßig sein, dass Sie sich mit Thema Zeitmanagement ausführlicher befassen.

Den persönlichen Arbeitsrhythmus gestalten

Manch einer schafft es, seinen Arbeitstag im Home-Office an die Arbeitszeiten anzulehnen, die für ihn auch als Angestellter praktikabel waren. Andererseits sind diese Zeiten auch durch Abläufe im Alltag einer Familie vorgegeben.

Ideen und Tipps gibt es einige, wie jemand seinen Arbeitsablauf gestalten könnte. Starre Zeiten von Arbeit und Pausen – 30 Minuten arbeiten, 5 Minuten Pause, 30 Minutenarbeiten 10 Minuten Pause, 30 Minuten arbeiten, 5 Minuten Pause usw. kommen den wenigsten Tätigkeiten entgegen, es sei denn man ist starker Raucher und möchte seinen Arbeitsplatz nicht „verräuchern“. Ich kann einem starren Schema nichts abgewinnen, denn wenn ich in einer Arbeit stecke, dann kann es mir auch passieren, dass ich mehrere Stunden durcharbeite.

Auch hier gilt: Sie müssen Ihre individuelle Arbeitsweise finden, wenn Sie allein arbeiten und den Kontakt zu Kollegen sorgfältig einplanen, denn Sie sehen ja nun nicht, ob jemand mit in einer Arbeit beschäftigt ist, bei der auf keinen Fall gestört werden möchte.

Unterbrechungen steuern

Zudem ist es oft schwierig eine Arbeit in exakten Zeitabständen zu unterbrechen und sich anschließend wieder in den Arbeitsprozess hineinzudenken.

Trotz der Erkenntnis, dass jeder Erwachsene nur 45 Minuten konzentriert am Stück arbeiten kann, sollte Spielraum für längere Arbeitsabschnitte eingeplant werden. Arbeiten vor allem Routinearbeiten, die zeitaufwändig aber unangenehm sind, werden leichter am Stück bewältigt. Andererseits darf das Durcharbeiten nicht zur Regel werden, denn gesundheitliche Schäden sind absehbar.

Wer seine Selbstständigkeit zu schätzen weiß, der nimmt es auch mal in Kauf, nicht auf starre Pausen zu achten. Freilich dürfen Sie nicht außer Acht lassen, dass bei acht Stunden Arbeitszeit wirklich nur fünf produktiv sind. Da unterscheidet sich der Arbeitsplatz zu Hause nicht von dem in einem Firmenbüro. Umgekehrt wird eben auch im Home-Office ein 12- oder gar 14-Stunden-Tag die Arbeitsergebnisse nicht erhöhen. Erst nach Entspannungsphasen nimmt die Produktivität wieder zu und die Arbeit fällt entsprechend leichter.

Ein Vorteil im Home-Office besteht darin, dass Ausgleichszeiten nach intensivem Arbeiten unabhängig vom Wochentag bzw. Wochenende eingeplant werden können.

Wer gern arbeitet, ist automatisch motiviert. Denn letztendlich macht nur die Arbeit wirklich Spaß, wenn Sie dahinter stehen. Das ist allerdings unabhängig vom Arbeitsumfeld, sondern beruht auf Ihrer persönlichen Einstellung. Damit kommt die Motivation im Home-Office fast automatisch. 🙂

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2 Gedanken zu „Motivation im Home-Office – </br>nicht immer leicht“

  1. Ich arbeite seit ungefähr einem Jahr von zu Hause aus und fand es überraschend schwierig, die Balance zwischen Arbeit und Leben zu finden. Das Lesen dieses Artikels hat mir einige gute Einblicke und Ideen gegeben und ich freue mich darauf, sie in die Praxis umzusetzen.

    Antworten
  2. Hallo Astrid,
    danke für den Beitrag.
    Ich arbeite jetzt seit rund einem halben Jahr mehr oder weniger ausschließlich im Home Office. Ich finde, die Motivation ist dabei gar nicht das Hauptproblem. Ablenkungspotenzial gibt es im Büro durch Kollegen genauso. Für mich sind die fließenden Grenzen zwischen Beruf und Freizeit am schwierigsten. Vorher konnte man im Büro den Stift fallen lassen und war dann nicht mehr erreichbar. Jetzt wird abends auf der Couch nochmal schnell eine Email beantwortet oder nochmal mit dem Chef telefoniert. Hier müssen sich die Strukturen erst noch einpendeln…

    Viele Grüße,
    Torsten

    Antworten

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