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Digitalisierung – ein komplexer Begriff

Digitalisierung ist das Wort, das ich zur Zeit besonders häufig finde, nicht nur, wenn ich Computer- oder Wirtschaftsseiten durchscrolle, sondern in vielen Schlagzeilen, die entweder ein düsteres oder euphorisches Zukunftsbild der Arbeit aufgrund der Digitalisierung vermitteln wollen.

Dabei wird mit dem Wort vieles vermischt, statt wesentliche Bereiche wie künstliche Intelligenz, Roboter oder das Internet der Dinge deutlich zu unterscheiden. Transformation hört sich regelrecht gefährlich an.

Digitalisierung – was ist gemeint

Digitalisierung bedeutet zunächst einmal zunehmende Möglichkeiten der Informationstechnologie, einhergehend mit kontinuierlichen Veränderungen in Arbeitsprozessen. Das fing praktisch mit der Einführung des PC an und setzte sich in immer ausgefeilterer Software und der Internetnutzung fort.

Die Digitalisierung fällt also nicht plötzlich vom Himmel, sondern ist ein langer kontinuierlich fortschreitender Prozess, also genau das, was die digitale Transformation beinhaltet.

Auch wenn gern von der digitalen Revolution gesprochen wird, würde ich eher von einer digitalen Evolution sprechen, die sich nach und nach in die Richtung vermehrter digitaler Speicherung entwickelt hat, denn sie fing nicht erst an, als 2002 eine fast vollständige Digitalisierung von Informationen registriert wurde, sondern begann bereits mit den ersten Speichermedien und deren ständiger Kapazitätszunahmen. Die Cloud vereinfachte die Kommunikation über das Netz weltweit. Daten sind überall verfügbar über einen Server, der an unbekannter Stelle steht.

Digitalisierung umfasst sich also
  • Kommunikation und Information (soziale Netze)
  • Automatisierung von Arbeit (Roboter, künstliche Intelligenz)
  • Modernisierung des Haushalts (Internet der Dinge)
  • Sammeln von Daten (Individualisierung von Werbung)

 
Diese fast unerschöpflichen Möglichkeiten dürfen die Informationsethik, die Maschinenethik sowie eine Wirtschaftsethik nicht außer acht lassen.

Abhängigkeit von der Digitalisierung

Alles ist mit allem verwoben. Das gilt für Unternehmen, die kommunalen Verwaltungen genauso wie für normales Wohnen. Daten werden zudem archiviert und in kleinsten Einheiten aufgehoben.

Das hat durchaus viele Vorteile, um
  • Informationen schnell zub erarbeitn und weiterzuleiten
  • Reaktionszeiten zu kürzen
  • Behörden effizienter zu machen
  • Systemausfälle schneller zu kompensieren bzw. umzuleiten
  • Warnsysteme in sogenannter Echtzeit reagieren zu lassen
  • Das häusliche Umfeld von Ferne zu steuern.

 
Und genau in den Vorteilen liegt die Problematik, denn nichts ist mehr ohne diese Informationen möglich. Alles ist mit allem verbunden. Dabei handelt es sich nicht nur um den Waren- und Geldverkehr, sondern alle Einrichtungen zur Infrastruktur und Versorgung der Bürger hängen zusammen. Das betrifft den Kontakt zu den Behörden genauso wie die Wasser- und Energieversorgung. Fällt eine wichtige Schnittstelle aus z. %B. durch Strom- oder Netzausfall, zieht das weite Kreise. Selbst wenn diese Zentralen beim Energiefluss autark seien mögen, ein Netzausfall hat weiträumige Folgen.

Digitalisierung und Kriminalität

Dazu kommt, dass Daten Begehrlichkeiten wecken. Die Kriminalität nimmt proportional zu den Möglichkeiten des Zugriffs auf Daten zu. Dabei sind obskure Mails, die Trojaner auf dem Rechner installieren noch eine relativ harmlose Variante, weil sich inzwischen herumgesprochen hat, dass Sie keine Links oder Anhänge anklicken sollen. In den Fällen sitzt das Sicherheitsrisiko tatsächlich VOR dem Bildschirm 🙂

Schlimmer sind die „Einbrüche“ der Hacker in übergeordnete Systeme, die eine Vielzahl von Daten gespeichert haben und untereinander vernetzt sind.
Hier zeigt sich auch die Gefährlichkeit der Vernetzung der öffentlichen Versorger. Denn wenn hier Hacker ihr Unwesen treiben können, ist die Bevölkerung in ihrer Grundversorgung gefährdet. In dem Fall geht es um die Kryptowährung. Gelder der Bürger landen bei Kriminellen.

Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz im Alltag ist zunächst sicher spielerisch zu betrachten. Alexa und die vielen Genossen, die ähnliche Funktionen haben, sind eine lustige Möglichkeit einfache Suchaufgaben zu delegieren. Zum Kontakt zwischen Mensch und Maschine gehört Transparenz. Der Anwender muss genau wissen, welche Informationen diese Geräte letztendlich sammeln, was sie damit tun und besonders wichtig, an wen meine Daten übermittelt werden.

Ist ein Roboter, der Wünsche erkennt, nicht ein Armutszeugnis für eine Welt voller Menschen, die mit einander persönlich kommunizieren können? Was macht so ein Gerät mit meinem Gehirn, das mir Entscheidungen abnimmt und mir eigenständiges Denken bei meinem Handeln erspart? Was mache ich mit all der „gewonnenen Zeit“, die mir all die Hilfsmittel bringen? Natürlich gibt es viele Möglichkeiten. Aber seien wir ehrlich, die gibt es auch heute schon und Sie nutzen sie wahrscheinlich auch eher selten.

Stattdessen wird diese Zeit in weiteres „Höher-Schneller-Weiter“ investiert, einem Tempo, dem sich immer weniger Menschen nicht gewachsen sehen und auch nicht folgen wollen.

Immenser Energieverbrauch

Vor allem die Kryptowährung zeigt inzwischen die Grenzen einer endlosen Digitalisierung in allen Bereichen auf. Das System der Blockchain mag recht interessant sein, aber der Energieverbrauch ist immens und blockiert auf Dauer die vorhandenen Kapazitäten in anderen Bereichenverwa.

Dazu kommt der steigende Verbrauch von Energie bei allen Vorgängen, die über das Netz laufen. Schon vor Jahren zeigte sich, dass allein eine Suche bei Google den Stromverbrauch einer Energielampe für eine Stunde hat. Und wie oft suchen wir mal schnell was in Google :).
„Wäre das Internet ein Land, hätte es nach einer Studie von Greenpeace den weltweit sechstgrößten Stromverbrauch.“

Cloud-Computing vervielfacht inzwischen den Verbrauch zusätzlich. Seit 2011 ist das Forschungsprogramm „IT2Green“ beauftragt, Wege zu finden, wie die technische Weiterentwicklung dem Stromverbrauch entgegenwirken kann.

Nur kommt mir das vor wie das berühmte Hase-Igel-Wettrennen: Mit jeder Verbesserung kommen neue energieintensive Anwendungsmöglichkeiten dazu.

Abgesehen von den Entwicklungen im Großen wird der normale User immer wieder Probleme bekommen, solange nicht Glasfaser flächendeckend zur Verfügung steht. Teilnehmer sind zumindest zwischenzeitlich immer wieder mal „abgehängt“, weil es Probleme mit der Netzversorgung gibt.

Der Roboter als Allrounder

Der Roboter – unabhängig von seiner Ausführung – übernimmt immer mehr Aufgaben. Mag ein Staubsauger-Roboter noch ein nützlicher Helfer im Haushalt sein, ist er in der Altenpflege im wahrsten Sinne des Wortes ein herzloses Geschöpf.

Spielereien wie skifahrende Roboter sind amüsant, nur frage ich mich, was das Ziel ist? Bestimmen in Zukunft einige wenige Programmierer, wie Abläufe funktionieren zu haben?

Bei aller Euphorie der Möglichkeiten, die die Digitalisierung inzwischen bietet, sollten die Schwachstellen nicht außer Acht gelassen werden. Nicht alles, was machbar ist, ist notwendig. Ob es besonders sinnvoll ist, das Denken immer mehr der künstlichen Intelligenz zu überlassen, steht nochmal auf einem ganz anderen Blatt.

Sicher ist:
Je mehr mit einander vernetzt ist, umso größer wird die Abhängigkeit des Einzelnen vom Ganzen. Die oben genannten ethischen Aspekte müssen deshalb in der fortschreitenden Entwicklung berücksichtigt werden.

Dies muss auch geschehen, damit jeder die Vorteile, die die Digitalisierung in vielen Bereichen bietet, entsprechend nutzen kann.

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