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Frauen als Selbstständige oft finanziell klamm

Frauen bereiten ihre Selbstständigkeit im Allgemeinen solide vor, leiden aber dennoch oft an einem chronischen Geldmangel. Frauen gründen häufig, da sie Tätigkeiten wie Büroarbeit ausüben, die häufig nur stundenweise, zumindest nicht täglich gebraucht wird. Dennoch beleibt ihre Selbstständigkeit oft prekär.

Der Gedanke an eine Durststrecke erweist sich nicht als beängstigend und so ist frau schnell bereit, „Abstriche“ bei ihrem Vorhaben hinzunehmen. Ferner verleitet diese Erkenntnis auch zu Kompromissen, die natürlich nur vorübergehend gelten sollen. Ein fataler Irrtum!

Selbstständige oft prekär – das hat viele Gründe

So bezeichnet die Zeit 2016 Selbstständigkeit als Solounternehmer als “freie Knechte”. Sie unterliegen einer einzigartigen zerstörerischen Situation.

Es gibt viele frauentypische Gründungen, die scheinbar wenig finanziellen Einsatz benötigen und damit zunächst einen schnellen Start ermöglichen. Spätestens, wenn sich diese Gründerinnen in den häufigen Frauennetzwerken wieder finden, stellen sie fest, dass oft nur Wellnessprodukte oder Coaching allenfalls untereinander tauschen können.

Bürodienstleistung manchmal eine „Frauenfalle“

Kaum ein Mann würde sein Honorar so kalkulieren wie Frauen. Deshalb schleicht sich durch die Hintertür gerade im Bereich Bürodienstleistung ein Niedriglohnbereich für Selbstständige ein. Genau das ist der Grund, warum gerade bei Frauen die Selbstständigkeit oft prekär ist.
Geld für notwendige Investitionen fehlt. Überbrückung für eine schlechte Auftragslage gibt es nicht. Im Gegenteil oft nehmen diese Bürodienstleister noch mehr Aufträge zu noch schlechteren Bedingungen an. Da hilft es auch nichts, wenn zum Schluss das „Sparschwein“ dran glauben muss.

Selbstständige oft prekär - da hilft auch kein Sparschwein
Wenn das Geld im Sparschwein nicht reicht
© Bürodienste-in
Denn alles rund um das Büro sind Tätigkeiten die eigentlich immer wieder gebraucht werden. Dabei fällt auf, dass Männer selten allgemeine Büroarbeiten anbieten. Arbeiten, die Frauen ausüben, scheinen immer noch den Geruch des „Minderwertigen“ an sich zu haben. Deshalb ist nicht nur die Selbstständigkeit oft prekär, sondern der Umstand, dass Frauen für wichtige Tätigkeiten schlechte Bezahlung erhalten.

Vielen Unternehmen ist nicht bewusst, dass Verwaltungstätigkeiten das A und O des Fortbestands ihres Unternehmens ist. Es sind gerade auch Routinetätigkeiten im Büroalltag sowie eine durchdachte Büroorganisation, die den Erfolg von Firmen sichern. Trotzdem sind viele Unternehmen nicht bereit, diese Sicherung entsprechend zu honorieren.

Zu einer fundierten Ausbildung gehört ein finanzieller Rahmen

Im Vertrauen auf ihre fundierte Ausbildung glauben Frauen fest, dass das Unternehmen von sich aus eine sehr gute Leistung im Laufe der Zeit entsprechend belohnen würde. Der finanzielle Kompromiss zu Beginn einer Tätigkeit als Provisorium gedacht, beweist aber eher die alte Weisheit „nichts hält so lange wie ein Provisorium“. Eine Erhöhung der Vergütung bleibt bis auf wenige Ausnahmen aus.

Wer sich in so einem Fall zu einem Kleinkredit entschließt, sollte allerdings auch seine Preisstruktur gründlichst überarbeiten. Vielleicht sollte er/sie sich im Vorfeld noch über einen Gründungszuschuss informieren.

Für Investitionen Privatkredite nutzen

Investitionen, die jetzt in Werbung und Akquise fließen, um adäquate Kunden anzusprechen, kann keine Selbstständige mit einem geringen Einkommen finanzieren. Der Teufelskreis beginnt. Die schlechte Einkommenssituation führt ferner dazu, dass Banken nicht einmal ,mehr Kleinkredite vergeben.

Da sich oft schon in der Startphase Banken zuweilen gerne bei Frauen mit einer Kreditvergabe zieren, bietet sich seit geraumer Zeit die Möglichkeit Privatkredite in Anspruch zu nehmen, also auch für Selbstständige
Mehr dazu in der Süddeutschen Zeitung: Privatkredite im Internet – die Bank bin ich. Am bekanntesten ist smava
Übersicht weitere Institute, die Kleinkredite zu günstigen Konditionen anbieten.

Eine weitere Form, um an Startkapital zu kommen und damit eine solide Basis aufzubauen, um selbstbewusst in Honorarverhandlungen zu gehen, ist Crowd-Funding. Kleine Beträge werden gespendet für eine größere Investition. Am bekanntesten dürften die Nähmaschinen von MANOMAMA GmbH
Geschäftsführerin: Sina Trinkwalder, sein. Deren Besitzerin, die als Unternehmerin des Jahres dennoch keinen Kredit bekam, konnte so die notwendigen Maschinen für einen wichtigen Auftrag über Kleinbeträge sammeln.

Ärgerlich ist, dass noch mehr Deregulierung von der Lobby gewünscht wird. Das bedeutet noch mehr Arbeit für noch mehr Geld in noch schnellerem Tempo. Die Qualität der Arbeit ist damit jedoch in Gefahr. Etwas, was allerdings meist der Freelancer für low nachbessern muss.

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3 Gedanken zu „Frauen als Selbstständige oft finanziell klamm“

  1. Hallo Frau Radtke,

    als Hinweis: im Umfeld Nachhaltigkeit bzw. Öko gibt es mittlerweile zum Thema Finanzierung ein interessantes Modell, die sogenannten “Mikrokredite”. Beschäftige mich derzeit damit, in Kürze kann ich hoffentlich mehr/bessere Informationen liefern.

    Liebe Grüße N. Kampherstein

    Antworten

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