Immer wieder muss ich Überzeugungsarbeit leisten, warum es besser ist, ein paar € mehr für einen PC auszugeben, als sich einen Billig-PC anzuschaffen. Im Folgenden möchte ich die Negativpunkte und Gefahren von solchen Geräten ein wenig aufzeigen.
Billig ist nicht preiswert – das gilt auch beim PC-Kauf
Wie überall hat niemand etwas zu verschenken und wenn etwas sehr billig erscheint, so ist es in der Regel auch so. Wer im Internet stöbert, findet bei Bedarf viele Anbieter, die einen Komplett-PC schon für unter 200,00 € ohne Betriebssystem anbieten. Oft wird auch noch damit geworben, dass neueste Technologie verbaut ist und die Systeme auch gut mit Windows 7 arbeiten. In der Realität sieht es allerdings so aus, dass sich das vermeintliche Schnäppchen als lahme Krücke herausstellt und im schlimmsten Fall gefährlich werden kann.
Die Sicherheit bestimmt den Preis
In den “Billigbombern” stecken oft Netzteile, die sich als Schummler herausstellen. Wichtig ist die Leistung, die die 12V Schiene liefert. So stellen die billigen Netzteile in diesem Bereich oft kaum mehr als die Hälfte der angegebenen Leistung zur Verfügung. Der Rest der Leistung wird der 5 und 3,3 Volt Schiene zugeschoben. Rüstet man die Grafikkarte nach oder steckt andere Komponenten in das System, ist das Netzteil schnell überlastet. Dies kann aufgrund fehlender effektiver Schutzmechanismen dazu führen, dass das Netzteil andere Komponenten des PCs zerstört oder sich im schlimmsten Fall entzündet.
Ein Billignetzteil ist im Handel für 10 € zu haben. Ein ordentliches Netzteil ist ab ca. 40 € zu haben. Man muss dennoch immer genau schauen was man bekommt. Ein Billigteil wird nicht besser durch einen teuren Verkauf. Heben Sie die Netzteile an, denn Gewicht spielt bei Netzteilen eine Rolle. Haben Sie das Gefühl, kaum etwas in der Hand zu haben, ist das Netzteil unbrauchbar.
Auf das Gehäuse achten
Dass bei einem Billig-PC kein ordentliches Netzteil verbaut sein kann, wird in diesem Beispiel schon sichtbar. Es würden nur noch 160,00 € für Gehäuse, CPU, Arbeitsspeicher, Mainboard und Festplatte übrig bleiben. Verdienen wollen die Händler auch.
Wer schon mal einen Billig-PC in den Händen gehalten hat, wird festgestellt haben, dass er sehr leicht ist. Das meiste Gewicht bringen Gehäuse und Netzteil auf die Waage. Ein ordentliches Netzteil hat ein wenig Gewicht und ein ordentliches Gehäuse ist wichtig, da über das Gehäuse Wärme abgeführt wird, speziell von den Festplatten. Diese sind direkt am Gehäuse verschraubt und kühlen sich darüber.
Billige Gehäuse haben nur ein sehr dünnes Blech in diesem Bereich und können nicht viel Wärme abführen. Im schlimmsten Fall überhitzt die Festplatte und alle Daten, die nicht gesichert sind, sind verloren.
Die Leistung genau definieren
Dies sind die sicherheitstechnischen Gründe, warum man auf einen Billig-PC verzichten sollte.
Ein weiterer nicht zu vernachlässigender Punkt ist, dass diese Systeme am unteren Rand der Leistungsskala zu finden sind:
- alte Prozessorgenerationen
- langsamste Prozessoren
- zu wenig Arbeitsspeicher
- langsame Festplatten aus vergangenen Generationen
bieten keine Reserve für künftige Anforderungen.
Sollte das Gerät im Neuzustand vielleicht für den ein oder anderen noch schnell genug sein, wird in spätestens nach zwei Jahren das Gerät quälend langsam sein. Durch neue Softwareversionen der eingesetzten Software und der ansteigenden Sicherheitsanforderungen wird immer mehr Leistung von den Geräten gefordert.
Kleine Faustregeln für eine Anschaffung eines PC:
- Kein PC ohne Betriebssystem unter 300,00 € / mit Betriebssystem 400,00 €
- Kein Laptop ohne Betriebssystem unter 400,00 € / mit Betriebssystem 500,00 €
- Netbooks oder Nettops sind keine Laptop- oder PC-Ersatzgeräte, auch wenn sie von Verkäufern als solche angeboten werden
- Auf Service achten! Sollte am PC mal was kaputt gehen, muss man schon beim Neugerätekauf geprüft haben, wie die Garantieabwicklung abläuft und wie lange auf eine Reparatur gewartet werden muss. Kann man auf das Gerät nicht lange verzichten, sollte ein Gerät gewählt werden, bei dem der Verkäufer oder Hersteller einen schnellen Service anbietet
- Vermeintliche Angebote genau prüfen. Oft sind Angebote zwar günstig, aber nicht unbedingt das richtige Gerät. Gerade Aldi, Mediamarkt und Co. bieten Geräte an, die für Jedermann tauglich sein sollen. Oft kauft man dann Komponenten mit, die man gar nicht benötigt. Das Gerät würde anders konfiguriert zum gleichen Preis oft mehr bringen
- Sicherstellen, dass beim Lizenzkauf auch eine originale Lizenz mitgeliefert wird
- Vollwertige Officeprogramme sind in der Regel nie Bestandteil des PC-Kaufs, wenn nicht explizit ein Angebot vorliegt in dem dieser Posten aufgeführt wird.
Bei PCs mit vorinstalliertem Windows 7 ist eine kostenfreie Starter-Version mit abgespecktem WORD und Excel enthalten
Bei Unsicherheiten oder der richtigen Gerätewahl hilft der örtliche Fachhandel.