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Gewerbeversicherung –
was steckt dahinter?

Gewerbetreibende brauchen eine Gewerbeversicherung. Gewerbetreibend ist jeder, der ein Gewerbe angemeldet hat, also vom Solounternehmer über das Handwerk bis zu einem großen Produktionsbetrieb.
Die Frage ist, welche Versicherungen werden grundsätzlich benötigt? Das hängt nämlich nicht nur von der Größe des Betriebs ab, sondern auch von der Branche.

Gewerbeversicherung – wen betrifft welche Versicherung?

Wie oben bereits ausgeführt, benötigt jeder Gewerbetreibende Versicherungen. Die Auswahl bei den Versicherungen ist jedoch groß und nicht jeder Gewerbetreibende benötigt alle angebotenen Versicherungen.

Gewerbetreibende sollten jedoch zwei Grundversicherungen abschließen:

  • Berufshaftpflicht:
    Diese übernimmt finanzielle Schäden, wenn Sie bei Ihrer Tätigkeit für Ihre Kunden Fehler verursacht haben und daraus ein finanzieller Nachteil für diesen entsteht.
    Als selbstständiger Bürodienstleister können Sie bei zum Beispiel mit einer versäumten Frist Nachteile für Ihren Kunden verursachen, sodass es Probleme mit Verträgen geben könnte. Man spricht hier auch von einem passiven Rechtsschutz.

  • Betriebshaftpflicht:
    Diese befasst sich mit Schadenersatzforderungen aus Personen- und Sachschäden. Die Betriebshaftpflicht wird bei Publikumsverkehr oder bei mehreren Mitarbeitern notwendig. Fallen im wahrsten Sinne des Wortes können zum Beispiel am Boden liegende Kabel sein, die zu Stürzen führen können.

Branchenspezifische Angebote

Die Gewerbeversicherung bietet für unterschiedliche Branchen verschiedene Möglichkeiten an und variiert in verschiedenen Gewerbebereichen. Deshalb hat jede Branche bzw. Berufsgruppen nochmals Spezialversicherungen.
So brauchen eine IT-Haftpflicht nur Gewerbetreibende bei Tätigkeiten wie:

  • Entwicklung/Web
  • Beratung/Schulung
  • Netzwerk
  • Verkauf

Diese IT-Versicherung betrifft Verletzung von Urheberrechten genauso wie die Programmierung oder den Verlust von Kundendaten. Vor allem Soloselbstständige, die vielfach in diesen Bereichen tätig sind, sollten sich hier absichern.

Gewerbeversicherungen für Gewerbeeigentum

Außer gegenüber Dritten zu haften, können Sie ebenfalls Ihr Eigentum innerhalb des Betriebs schützen. Dieser Schutz gilt überwiegend für alle beweglichen Gegenstände Ihres Betriebs.

  • Eine Sachversicherung greift bei Schäden am Eigentum. Wird Ihre Ausrüstung beschädigt oder gestohlen, erstattet die Versicherung den Schaden. Ein Solounternehmer wie zum Beispiel ein Fotograf verliert nicht nur seine teure Ausrüstung, sondern möglicherweise auch wichtige Daten für einen Auftrag.
  • Mit einer Inhaltsversicherung schützen Sie die Gewerbe- oder Lagereinrichtung. Ferner greift sie bei Ihren Beständen sowie Ihrer Betriebsausstattung. Dazu zählen:
    • Wasserschäden
    • Einbruch
    • Brände

Wenn Ihre Firma den Betrieb unterbrechen muss, ersetzt der Versicherer Mehrkosten oder den Ertragsausfall – je nach Tarif Ihrer Versicherung. Vor allem, wenn technische Geräte ausfallen und/oder Arbeitsabläufe beeinträchtigt werden, können für Ihren Betrieb immense Kosten anfallen.

Deshalb sollten Gewerbetreibende zusätzlich darauf achten, dass Sie mit Ihrer Inhaltsversicherung eine Elektronikversicherung abschließen. In Zeiten, in denen die Digitalisierung eine immer größere Rolle spielt, sollten Sie das bei einem Abschluss einer Versicherung immer genau betrachten.

Elementarschäden in der Gewerbeversicherung

Vor allem Handwerksbetriebe fragen sich nach der Extremwetterlage in diesen Sommer: Muss ich meine Gewerbeversicherung ergänzen? Viele Gebiete hat vor allem Starkregen mit großen Schäden getroffen.

Dieses Jahr zeigte sich besonders deutlich, dass Wasserschaden ist nicht gleich Wasserschaden ist.

Verursachen Unwetter Wasserschäden, greift meistens eine Elementarversicherung. Eine Elementarversicherung umfasst alle Schäden, die durch Naturgewalten entstehen können. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft zeigt in dieser Grafik, welche Elementarschäden damit gemeint sind.

Gewerbeversicherung Elementarschäden
Elementarschäden durch Naturgefahren

Vor allem Gewerbetreibende, die in Gewässer- oder Hangnähe ihre Betriebe haben, sind verunsichert. Bestimmte Gegenden werden sogar als besonders gefährdet angesehen. Neben Nässe sorgt auch Dürre für Einbußen. In manchen besonders gefährdeten Gegenden, steigen deshalb die Versicherungsprämien.

Obwohl Gewerbeversicherungen Wasserschäden abdecken, sollten Sie sich dennoch informieren, ob diese Versicherung auch bei Naturgewalten greift.

Vor allem für Soloselbstständige und Kleinstunternehmer, die zur Miete wohnen, sollten sich ihren Mietvertrag genau durchlesen und gegebenenfalls durch eine Versicherung im Bereich Elementarschäden ergänzen. Kleinere Gewerbetreibende wie Softwareentwickler haben oft nur einen oder zwei Büroräume in ihrem eigenen Haus, sodass auch sie Elementarversicherung ergänzen sollten.

Verträge prüfen – Eigenverantwortung übernehmen

Wichtig bei allen Versicherungen ist, dass Sie sich die Verträge genau durchlesen. Hinterfragen Sie die Leistungen der Versicherung, die Sie abschließen wollen, genau. Hier zeigt sich auch, welcher Versicherer sich die notwendige Zeit zur Beratung nimmt.

Als Versicherter sparen Sie sich viel Ärger, wenn Sie bei unklaren Formulierungen nachfragen dürfen. Oft machen ein paar Euro Unterschied beim Leistungsumfang schon erhebliche Vor- bzw. Nachteile im Versicherungsfall aus.

Da jeder Versicherungsfall zeitaufwändig und oft mit Ärger verbunden ist, sollten Sie entsprechend vorsorgen. Dazu gehört, dass Sie Fehlerquellen erkennen und beheben. Am besten unterbinden Sie innerbetriebliche Unfälle mit den Vorgaben zur Arbeitssicherheit. Dazu gehören auch zwei Fachkräfte für Arbeitssicherheit im Betrieb. Mangelnde Vorsichtsmaßnahmen können den Versicherungsschutz zudem negativ beeinflussen.

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