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Bargeldloser Zahlungsverkehr – Gebühren – Onlinebanking: Wohin mit meinem Geld?

Mit den niedrigen Zinsen der EZB machen Banken immer weniger Gewinne. Negativzinsen sind im Gespräch. Mit diesem Wort lösen Banken und Sparkassen natürlich negative Gefühle aus. Deshalb werden immer häufiger die Gebühren erhöht. Onlinebanking erleichtert zwar den Zahlungsverkehr, Personalabbau verschlechtert aber gleichzeitig den Service.

Nicht nur als Privatkunde stelle ich mir die Frage mit welcher Bank soll ich in Zukunft zusammenarbeiten? Welche Alternativen habe ich zu den bekannten Geldhäusern, für die Privatkunden oder Einzelselbständige eher als Last als als Lust erscheinen.

Dass sich sparen nicht mehr lohnt, weil es keine Zinsen gibt, ist ärgerlich genug, aber Geld auf andere Weise anzulegen, ist leider auch nicht einfach.

Es stellt sich die Frage: Wohin mit dem Geld?
Viele verunsicherte Bankkunden suchen inzwischen nach Alternativen. Die neuen Gebührenmodelle vertreiben allerdings mehr Kunden. Für den Einzelhandel, der seine Einnahmen vor Ort zu einem Geldinstitut bringen muss, sind Banken, die überwiegend online zu erreichen sind, jedoch keine Alternative.

Onlinebanking: Wohin mit dem Geld? © Bürodienste-in
Wohin mit dem Geld?
© Bürodienste-in

Onlinebanking bedeutet Gebührenvielfalt und Serviceabbau

Bankbeamter hieß das in den sechziger Jahren und später. Das hatte was von Genauigkeit und Korrektheit. Und Zeit für einen kleinen Plausch blieb auch noch. Als aus dem Bankbeamten ein ganz normaler Bankangestellter wurde, blieb das Vertrauen zunächst, nahm aber nach und nach ab. Als allerdings ab 2007 die ersten Anleger viel Geld verloren und bei manchen die gesamte Vorsorge für das Alter weg war, war das mit dem Vertrauen endgültig vorbei.

Dabei war für dieses Desaster nicht der Service am Kundenschalter verantwortlich, sondern der feste Glaube, dass Geld arbeiten könne und Gewinne nur so sprudeln würden. Nun wird ausgerechnet das Servicepersonal vor Ort abgebaut, das am wenigsten für den Imageschaden kann, sondern eher für eine gute Erscheinung nach außen sorgen kann. Ich gehe immer noch gern in unsere Filiale, wo ich es mit Menschen zu tun habe, auch wenn ich deren Hilfe tatsächlich immer weniger benötige.

Mit den Filialen sterben immer mehr Serviceleistungen der Banken und Sparkassen. Automaten ersetzen Filialen, wechseln von Münzgeld in Scheine immer mehr kostenpflichtig. Damit verringert sich das Personal, das noch direkten Kontakt mit dem Kunden hat und so für das Image des Geldinstitutes sorgt.

Obwohl der Kunde immer mehr Serviceleistungen von der Überweisung bis zur Änderung des Dauerauftrages selbst übernehmen muss, steigen die Gebühren für die Buchungen ständig.

Negativzins als indirekte Gebührenerhöhung

Bargeldloser Zahlungsverkehr statt Lohntüte

Der bargeldlose Zahlungsverkehr begann für Händler und Kaufleute bereits im 14. Jahrhundert mit den ersten Privatbanken Das Kreisen der Geldes wurde so ermöglicht – Giro = Kreis. Im 16. Jahrhundert wurde im Hamburg mit der eigenen Währung als „Mark Courant“ eine eigene Währung für dieses „Kreisen“ des Geldes eingeführt.

Erst seit 1908 war es dem normalen Bürger über die Post möglich, Sparkonten einzurichten und den Geldverkehr mit Schecks zu regeln.

Viele Geschichten und Romane gab es rund um die Lohntüte, die freitags immer gefüllt wurde. Oft gelangte der Inhalt der Lohntüte nur noch teilweise manchmal gar nicht mehr bis nach Hause, um die Lebenshaltungskosten er ganzen Familie zu decken, weil einiges oder alles im Wirtshaus blieb, wie Frank McCourt in „Die Asche meiner Mutter“ sehr realistisch die Nöte und Sorgen beschreibt.

Auch in Deutschland wurde bis 1960 der wöchentliche Lohn in bar ausbezahlt. Die ersten Girokonten kamen 1958 für jeden. Mit der Gehaltsüberweisung konnten Kunden über Dauerauftrag viele Zahlungsvorgänge schnell und sicher erledigen. Heute ist das Onlinebanking von zu Hause aus nicht mehr wegzudenken.

Ich weiß nicht, ob sich noch viele daran erinnern können, dass mit den Girokonten Schecks als adäquates Zahlungsmittel zum Bargeld gab. In der Folge kamen die Scheckkarten, die Kreditkarten und heute nutzen einige bereits das Handy für ihren Zahlungsverkehr. Das Onlinebanking rundet den bequemen Zahlungsverkehr ab.

Die Idee das Bargeld ganz abzuschaffen, erscheint den meisten absurd bzw. als Eingriff in die persönliche Freiheit, über das eigene Geld zu bestimmen. Dass damit Kriminalität, Steuerhinterziehung oder Terrorismus eingeschränkt werden können, erweist sich als Mär. Wenn aber Bürger ihr Geld immer häufiger zu Hause behalten oder in ein Schließfach legen, dann ist das Gebührenmodell wie in dem Beitrag vom BR zu sehen hinfällig. Onlinebanking sollte eine Option bleiben und nicht zur Pflicht werden.

Spekulieren statt sparen

Das Geld „arbeiten lassen“ wurde zur Devise und viele legten ihr Geld an, in der Hoffnung hohe Gewinne zu erzielen. Nur das Geld arbeitet eben nicht und deshalb wurde mit dem Geld häufig spekuliert, der Kunde im Ungewissen gelassen, was wirklich mit Geld passiert. Das Vertrauen in die Tätigkeit der Banken war fast grenzenlos.

Das „Spielgeld“ kam von den Anlegern, die mit hohen Renditen gelockt wurden. Dieses Geld wurde dann in undurchsichtige Bankgeschäfte investiert. Dem Geld fehlte meist der reale Gegenwert.

Faule Kredite brachten das System endgültig zum Platzen und viele Kleinanleger verloren ihre Einlagen.

Ethikbanken sind immer interessanter

Nicht das Geld arbeitet, sondern der reale Wert, der mit diesem Geld verbunden ist, erwirtschaftet Gewinne. Diese können an die Anteilseigner entsprechend weitergegeben werden.

Ethikbanken gibt es schon länger, finden aber erst in letzter Zeit immer mehr Beachtung. Sie waren für viele Anleger uninteressant, weil sie keine allzu hohen Renditen versprachen. Allerdings kamen die Ethikbanken ohne größere Verluste aus den beiden Finanzkrisen.

Investitionen tätigen sie überwiegend in ökologische Projekte in sogenannten Ökofonds
Für den Kunden sind die Transaktionen transparent und die Gebühren noch im Rahmen je nach Privat- oder Geschäftskunden.

Ich habe von den bekanntesten Ethikbanken die Links zu deren Blogs zusammengestellt:

 
Dort können Sie sich über die aktuellen Projekte dieser Banken und deren Denkweise informieren.
Muslimisch geführte Banken arbeiten ganz ohne Zinsen und sind ausschließlich gewinnorientiert. Bei Krediten ist der Kunde somit keinen Zinsschwankungen ausgesetzt, sondern zahlt über einen entsprechenden Zeitraum gleichbleibende Raten.

Für welche Bank und für welches Geschäftsmodell Sie sich entscheiden, bleibt schwierig.
Für mich zählen folgende Kriterien:

  • Service
  • Gebühren
  • Transparenz
  • Geldanlage mit realen Gegenwert – nachhaltiges Banking
    Nachhaltiges Banking: Wenn Bankanlagen wieder zu den Menschen zurückkommt. Es kommt darauf an, wo Banken ihr Geld investieren.

 
Besonders für Selbstständige ist es wichtig, Geld für das Alter sicher anzulegen. Das Gebaren vieler Geldinstitute hat verunsichert. Das Geld nur unter der Matratze aufzubewahren, reicht für gesicherte Einnahmen im Alter andererseits nicht aus.

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3 Gedanken zu „Bargeldloser Zahlungsverkehr – Gebühren – Onlinebanking: Wohin mit meinem Geld?“

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