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Selbstständig statt arbeitslos – klingt verlockend

Viele Gründungen werden aus der „Not“ heraus vorgenommen, da Selbstständigkeit eine Alternative zur Arbeitslosigkeit zu sein scheint. Selbstständig statt arbeitslos: die Furcht vor dem sozialen Abstieg, treibt immer damit Arbeitslose in die Selbstständigkeit. Hört sich doch Unternehmer wesentlich besser an als vom Staat alimentiert zu werden.

Beliebt ist der Bereich Bürodienstleistungen. Viele gehen davon aus, dass Investitionen kaum notwendig seien, hat doch jeder zu Hause einen PC stehen und verfügt im Allgemeinen über einen Internetanschluss.

Doch für jede(!) Selbstständigkeit gilt, dass Investitionen getätigt werden müssen und eine gründliche Planung im Vorfeld notwendig ist.

Selbstständigkeit gründlich planen

Vor allem um die Bürodienstleistung ist der Markt eng, da fast jeder die grundlegenden Voraussetzungen mitbringt:

  • Home-Office
  • PC
  • Internetanschluss

 
Zu den Bürodienstleistungen gehören im weiteren Sinne kreative Berufe aus den Bereichen Grafik- und Webdesign oder Texten. Auch hier scheint man ohne wesentliche Investitionen auszukommen, was viele sog. “Quereinsteiger” oft zu schnell zu Gründungen veranlasst. Dabei werden wichtige Schritte ausgelassen. Hier ein paar Beispiele

  • Gründliche Recherche im Internet
  • Marketingstrategie entwickeln
  • Firmenname / Domainname festlegen
  • Das System für die Websiteerstellung finden

 
Die Hürden für eine Gründung sind von der ARGE zwar verschärft worden, aber mit der neuen Gründungswelle, die wieder propagiert wird, scheinen die Voraussetzungen wieder lockerer zu werden.

Natürlich sprechen weitere Gründe für die Selbstständigkeit anstelle der Festanstellung:
  • Eine Festanstellung ist nicht mehr sicher
  • Man läuft nicht Gefahr über Zeitarbeitsfirmen immer wieder “weiter gereicht” zu werden.
  • Eine Selbstständigkeit trägt auch zur Selbstverwirklichung bei
  • Wissen und Ideen lassen sich endlich für die Wertsteigerung des eigenen Unternehmens nutzen
  • Die erbrachte Leistung ist für einen selbst ein “Gewinn” und das nicht nur in materieller Hinsicht.
  • Selbstständigkeit ohne zeitlichen Druck

    Die Sorge nicht rechtzeitig ein notwendiges Einkommen zu erzielen, treibt oft unbewusst zur Eile. Das erhöht den selbstauferlegten Druck. Druck und Eile verführen zu nicht sorgfältig durchdachten Entscheidungen.

    Die Motivation die „Hartz-IV-Falle“ zu vermeiden ist sicher kein Fehler, sollte aber dennoch vor Fehleinschätzungen schützen. Wichtig ist, dass der Gründung ausreichend Zeit für die Vorbereitung eingeräumt wird. Die Startphase bedeutet vor allem ungewohnte Tägigkeiten und einen hohen Zeitaufwand. In dieser Zeit stellen Sie ganz nebenbei fest, ob Sie überhaupt für die Selbstständigkeit geeignet sind.

    Denn Selbstständigkeit erfordert
    • eine gründliche Überlegung zur Honorargestaltung
    • viel Eigeninitative
    • hohen Zeitaufwand
    • Bereitschaft ständig dazuzulernen

     
    Wessen Maxime ist: „Lieber selbstständig als arbeitslos“ neigt zu planlosem Handeln. Ein „ich mach mal schnell“ ist eher ein Weg, der schnell wieder aus der Selbstständigkeit herausführt.

    „Gut Ding will Weile haben“

    Diese alte Redensart gilt auch heute noch.
    Deshalb muss einer Vorbereitungsphase bei der Existenzgründung unbedingt entsprechend Zeit eingeräumt werden, denn es sind ein Reihe von Aufgaben zu bewältigen:

    • Sein Potential gründlich erforschen und die Selbstständigkeit entsprechend verankern
    • Eine Marktanalyse nicht nur im unmittelbaren Umfeld vornehmen, sondern auch WIE Dienstleistung angeboten wird, auf sich wirken lassen. Dies kann anschließend in die eigene Vermarktung mit einfließen.
    • Bei den Websites von Mitbewerbern ein Gefühl dafür zu entwickeln, was auf den Betrachter wirkt.
    • Eine gründliche Internetrecherche vornehmen:
      • Neben Inspirationen, sich selbst im Internet zu präsentieren, können viele Erkenntnisse gewonnen werden, die sich durch die Selbstständigkeit ergeben.
      • Die Möglichkeiten und Grenzen von Social Media, Blogs und allgemeinem Austausch in Foren erkennen und ausprobieren.
      • Rechtliche Aspekte beim Arbeiten im Internet und in den sozialen Netzwerken richtig einschätzen. Es gibt nicht wenige, die gerade am Unwissen von Gründern zu verdienen versuchen
    • Wichtig ist rechtzeitig mit einem Berater Fragen zu besprechen.

    Selbstständigkeit aus der Not nur auf festem Fundament

    Die Selbstständigkeit auch aus der Not ist in erster Linie für den erfolgreich, der sich nicht drängen lässt und der sich seiner eigenen Fähigkeiten bewusst wird. Denn diese Fähigkeiten sind das Fundament der gewünschten Selbstständigkeit.

    Eine Selbstständigkeit ist erst nach fünf bis sieben Jahren gefestigt. Fehler in der Anfangsphase führen aber oft zu einer Geschäftsaufgabe nach bereits zwei Jahren. Neben den finanziellen Folgen dürfen die psychischen Folgen nicht unterschätzt werden. Der Gedanke selbstständig statt arbeitslos kann somit zur Falle werden.

    Hilfsangebote einschätzen lernen

    Existenzgründer sind überall gefragt und erhalten ein breites Hilfsangebot in den verschiedensten Bereichen. Für einen Gründer ist es fast unmöglich die Spreu vom Weizen zu trennen. Es gibt ein paar grundsätzliche Möglichkeiten seriöse Berater zu erkennen.

    Die beste Voraussetzung sind hierbei Fragen, die sich während der Recherche in der Gründungsphase ergeben.

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    1 Gedanke zu „Selbstständig statt arbeitslos – klingt verlockend“

    1. Das Problem besteht aus meiner Sicht darin, dass viele Leute, die auf dem Arbeitsmarkt keine Chance mehr haben wohl auch nicht mit der Selbstständigkeit eine Lösung finden. Wer gut ausgebildet ist und entsprechende Erfahrungen mit sich bringt hat sicherlich Chancen, ansonsten kann das Ganze auch nach hinten losgehen…

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